Prothesen
Prothesen: Vom Altertum bis zur Neuzeit
Der Einsatz künstlicher Körperteile: Von der Amputation zur Anpassung der Prothese
Der Verlust eines Körperteils ist in der Regel Folge einer Amputation. Die Grundlage für eine gute prothetische Versorgung ist daher eine gute Amputation, d.h. eine gelungene Wundheilung und Stumpfformung.
Die Ärzte werden immer versuchen, so viel Gewebe wie möglich zu erhalten, besonders die Gelenke, die für die Bewegung der Gliedmaßen von entscheidender Bedeutung sind. Die Formung eines solchen Stumpfes geschieht durch eine spezielle Bandagierung mit dem Ziel, ein Abschwellen des Stumpfes und eine möglichst zylindrische Form zu erreichen. Der Stumpf erhält dann eine elastische Hülle aus Silikon, den sog. Liner. Er bildet die Verbindung zur Prothese. Welche Prothese die Betroffenen später tragen, richtet sich in erster Linie nach ihren Wünschen und nach ihrer Mobilität, d.h. danach, wie gut sie sich mit der Prothese bewegen können. Dies ist nicht von Anfang an klar und von verschieden Faktoren abhängig, nicht zuletzt von einer guten Nachsorge.
Das Vorgehen bei einer Prothesenversorgung
Idealerweise sollte eine Rehabilitation nach einer Amputation mit Prothesenanpassung in zwei Stufen erfolgen:
- 1. Stufe: Eine frühe Rehabilitation, bereits zwei bis drei Wochen nach der Operation, bei der pflegerische Aspekte, Kraft- und Gehtraining im Vordergrund stehen und der Betroffene mit einer "Übergangsprothese" versorgt wird. So lernt er auch, damit umzugehen.
- 2. Stufe: Es schließt sich eine zweite Rehabilitation an, etwa vier bis sechs Monate später, in der überprüft wird, wie sich der Betroffene in seinem Alltag bewegen kann. Auch das Gangbild wird analysiert. So lässt sich eine definitive Prothese verordnen, anpassen und erproben, die den Fähigkeiten und Bedürfnissen ihres Trägers entspricht.
Damit ist die Rehabilitation jedoch nicht abgeschlossen, sondern geht in eine mehrmonatige ambulante Nachsorge über. Deren Ziel ist eine Festigung und ggf. weitere Verbesserung des Behandlungserfolgs nach der Rückkehr ins heimische Umfeld. Die Nachsorge beinhaltet wiederum folgende Punkte:
- Die Überprüfung der Prothese auf Funktion, Sitz und Verschleiß, eventuelle Anpassung der Prothese bei Veränderungen wie etwa der Aktivität oder des Gewichts des Betroffenen oder Anfertigung einer Zweitprothese.
- Die Verbesserung der Geh- und Standfähigkeit, auch durch regelmäßige Teilnahme an Gangschulungen, sowie die
- Behandlung von Stumpf- bzw. Phantomschmerzen.
Die grundlegenden Anforderungen an Prothesen (Ethisches)
Grundanforderungen erfüllen:
- stumpfschonend sein, d.h. weder die Durchblutung verhindern noch Schmerzen verursachen oder zu Verletzungen führen.
- gut und verlässlich am Körper haften
- die Kontrolle der Bewegungen ermöglichen
- die Gebrauchssicherheit zum Teil garantieren